Silber Münzen aus der Wikinger Zeit

Silber Schatz der Wikinger auf Rügen entdeckt

Rügen ist nicht nur reich an Nationalparks und Biosphärenreservate, schön gelegenen Ostseestränden und liebevoll restaurierten Ostseebädern. Seit 2018 zählt Rügen auch zu den Schatz Inseln. Unweit des Dorfes Schaprode, welches sich im Nordwesten von Rügen, gleich gegenüber der Insel Hiddensee befindet, wurde ein Silberschatz aus der Wikinger Zeit gefunden. Die ungefähr 1.000 Jahre alten Silbermünzen, Perlen, geflochtene Reifen und sogenannte Fibeln, die dazu benutzt werden, um Kleider und Umhänge zusammenzuhalten, wurden auf einem landwirtschaftlichen Feld gefunden. Sogar ein Thorshammer war dabei, der in der germanischen Mythologie als ein Kriegshammer und magische Waffe des Gottes Thor darstellt.

Hier waren keine Profi-Schatzsucher am Werk, sondern der Fund wurde von einem Schüler und einem Hobbyarchäologen entdeckt. Die beiden waren mit einem Metalldetektor nahe eines bronzezeitlichen Hügels unterwegs, als der Detektor das entscheidende Signal abgab. Kurze Zeit später wussten die beiden, dass es sich hier nicht um wertlosen Schrott handelt, sondern um archäologisch wertvolles Material. Ein glücklicher Zufall war, dass einer der beiden Finder ehrenamtlicher Helfer der Landesarchäologie ist und deshalb klar war, dass man den Fund nicht selbst ausgraben durfte, um wertvolle Spuren wie Lage und Anordnung der Stücke zu verwischen. Trotzdem war den beiden damals noch nicht der Umfang und die Größenordnung des Schatzfundes bewußt. Dies erkannten erst die Archäologen, die mit der Bergung des Schatzes noch mehrere Wochen beschäftigt waren.

Insgesamt wurden auf einer Acker-Fläche von ca. 500 qm über 550 Silbergegenstände gefunden die nun aufwendig katalogisiert, genauer begutachtet und zugeordnet werden müssen. Erst dann kann man den genauen Wert des Schatzes einschätzen. So viel ist jedoch jetzt schon klar: Teile des Schatzes stammen aus der Wikinger Zeit, insbesondere können Silbermünzen aus der Zeit von Harald I. „Blauzahn“ Gormsson zugeordnet werden. Harald war König von Dänemark und später auch König von Norwegen und wurde gefürchtet, als er damals als Wikingerführer mehrmals in die Normandie einfiel. In welchem genauen Zusammenhang der Schatz mit Harald steht, kann heute nur vermutet werden. Es wird spekuliert dass er zum Zeitpunkt seiner Flucht über die Insel Rügen abgelegt worden ist. Das dieser Schatz mit einem der vielen Schlösser auf Rügen in Zusammenhang steht ist eher unwahrscheinlich, da diese nicht alt genug sind.